Dieses Projekt war eine Zusammenarbeit zwischen Flarity und einer Gruppe Studierende aus dem 6. Semester der Studiengänge Informationsmanagement und Medizinisches Informationsmanagement der HsH im Sommersemester 2021. Flarity ist das Pilotprojekt der Gesellschaft für außerordentliche Zusammenarbeit e.V. (GfaZ) zur Entwicklung einer Token-Ökonomie zur Unterstützung von lokalen Communities. Spannende Einblicke und Ergebnisse dieser Kollaboration gibt es in diesem Beitrag.
Interview mit dem Projektbetreuer Sönke Lieberam-Schmidt
Wie ist es zu der Zusammenarbeit gekommen?
Für das Sommersemester 2021 wollte ich wieder ein Praxis-Projekt mit Blockchain-Bezug anbieten. Blockchain-Technologien gehören zu meinen Interessen- und Forschungsgebieten, weil sie – auch abseits von Krypto-Werten – interessante neue Anwendungsfälle erschließen. Auch für angehende Informationsmanager lohnt es sich aus meiner Sicht, sich mit dieser wichtiger werdenden Technologie zu beschäftigen. Und das funktioniert am besten mit viel Praxisbezug. Zusammen mit Martin Warnecke habe ich bereits im vergangenen Semester ein gelungenes Projekt im Blockchain-Bereich abgeschlossen, so dass daraus der Kontakt zu Flarity und Tomasz Lachmann entstanden ist.
Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?
Im Steering-Committee des Projekts haben Tomasz, Martin und ich den Project-Scope umrissen. Nach einer Projektanbahnungsphase haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, welche Arbeitsbereiche von den Studierenden gut bearbeitet werden können, welche für sie interessant sind und auch Spaß bringen.
Was waren die Erwartungen an das Projekt?
Meine Erwartungen waren, dass wir am Ende des Semesters verwertbare Arbeitsergebnisse vorzeigen können, auf die wir als Projektteam stolz sein können. Dies ist dem Projektteam gut gelungen. Idealer Weise ändert sich für mich als Dozent die Rolle dahingehend, dass ich weniger Vorgaben mache, wie in anderen Lehrveranstaltungen, sondern eher die Studierenden wie ein Coach dabei unterstütze, die vom Projektpartner vorgegebenen Ziele zu erreichen.
Welche Vorteile haben beide Seiten von dieser Kooperation?
Ich würde sogar von drei Seiten sprechen, die von der Kooperation profitieren: die Studierenden, der Projektpartner und der Dozent. Die Studierenden intensivieren Projektarbeit, lernen eine neue Domäne kennen und wenden ihre Kenntnisse aus dem Studium in einem Anwendungsfall aus der Praxis an. Der Projektpartner bekommt eine gewisse Menge an produktiver Arbeitsleistung und gibt dafür seinen Input und ein Stück weit Betreuungsleistung. Wenn ich als Dozent dabei auch noch etwas Interessantes lernen kann, und alle Spaß an der Zusammenarbeit haben, entsteht aus dem Projekt eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Oft entstehen aus den Projekten auch weitere Kooperationen, zum Beispiel in Form von Bachelor-Arbeiten oder Praktikanten/ Werkstudententätigkeiten.
Berichte aus den Teams
Innerhalb des Projektes wurden die Studierenden in drei Teams eingeteilt. Team UI/UX, Team Token-Economy und Team Kommunikation.
Dieses Video wurde vom Team Kommunikation erstellt.
Team User Interface/User Experience (UI/UX)
(Liz, Lucy, Wlad)
Was habt ihr in diesem Projekt gelernt?
Durch unser Projekt bei Flarity konnten wir viele neue Kenntnisse sammeln. Einerseits haben wir im Verlauf unseres Projektes viele Projektmanagement Tools kennengelernt, wie zum Beispiel Notion, Miro oder auch Slack. Andererseits haben wir Adobe XD kennengelernt und intensiv mit dem Programm gearbeitet. Zusätzlich haben wir ein größeres Verständnis von dem Projektablauf in der Entwicklung einer App entwickeln können. Viele Aufgaben verliefen wesentlich iterativer ab als von uns zuerst angenommen.
Wie sehen eure Ergebnisse aus?
Wir haben an der Entwicklung des User Interfaces und der User Experience gearbeitet, dabei haben alle Aufgaben aufeinander aufgebaut. Zuerst beschäftigten wir uns mit den User Journey anhand dieser konnten wir dann die Wireframes erstellen. Anschließend haben wir das Corporate Design auf die Wireframes übertragen und damit unsere Screen Designs fertiggestellt.

Die fertigen Screens wir dann miteinander verknüpft und exportiert. Diesen Klickdummy und einen von uns erstellten Fragebogen haben wir an die anderen Projektmitglieder zum Schluss des Projektes verteilt.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Flarity?
Die Zusammenarbeit verlief immer super. Wir hatten einen festen Ansprechpartner und bei Fragen konnte er uns immer zeitnah antworten. Entweder über Slack oder durch ein kurzes Zoom-Meeting. Wir wurden auf die kommenden Aufgaben gut vorbereiten und zudem haben wir ein Feedback zu den bereits bearbeiten Aufgaben bekommen. So konnten wir relativ eigenständig an dem Projekt arbeiten, ohne uns Sorgen machen zu müssen, ob wir die Aufgaben falsch oder unvollständig bearbeiten.
Team Token-Economy
Programmierung: Johannes & Kian, Spieltheorie: Jannis
Was habt ihr in diesem Projekt gelernt?
(Johannes, Kian)
Zuerst haben wir gelernt, wie Smart Contracts implementiert werden. Smart Contracts sind Programme, die es ermöglichen mit der Blockchain zu kommunizieren und Regeln für den Transfer von Daten innerhalb der Blockchain festzulegen. Außerdem ermöglichen Smart Contracts das Deployen von eigenen Krypto-Währungen und Krypto-Tokens. In diesem Zuge haben wir gelernt die Standards ERC-20 und ERC-721 umzusetzen. Der ERC-20 Standard wird genutzt, um teilbare Coins zu implementieren, die sich mit “echter” Währung vergleichen lassen. Der ERC-721 Standard wird genutzt, um nicht teilbare Tokens zu implementieren. So war es uns möglich, reale Gegenstände auf der Blockchain abzubilden, um Beispielsweise eine dezentrale Tauschbörse umsetzen zu können. Da unser Projekt auf der Ethereum-Blockchain basiert, haben wir die Programmiersprache Solidity für die Umsetzung der Smart Contracts gelernt.
Zudem haben wir die Grundlagen, wie man dezentrale Apps implementiert, gelernt. Dafür haben wir das JavaScript Framework React.js für die Implementierung von Single-Page-Applications genutzt. Sowie die Bibliotheken Web3.js und den IPFS-Client genutzt, um die Blockchain innerhalb unserer App ansprechen zu können.
(Jannis)
Ich habe gelernt, welche Möglichkeiten und Vorteile Community Currencies für eine Gemeinschaft habe, wie sie erstellt werden und welche wirtschaftlichen und sozialen Aspekte für ihren Erfolg entscheidend sind. Außerdem habe ich gelernt, wie Smart Contracts funktionieren, welche neuen Anwendungsbereiche durch dezentralisierte Token Economies auf der Blockchain entstehen, wie diese verwaltet werden und welchen Mehrwert sie für eine Community haben können.
Wie sehen eure Ergebnisse aus?
(Johannes, Kian)




(Jannis)
Zu meinen Ergebnissen gehört vor allem die Ausarbeitung unterschiedlicher möglicher Konzepte für die Erstellung einer Token Economy für Flarity. Dazu gehören Empfehlungen für die Umsetzung einer tokenbasierten lokalen Währung, einem System für die Verteilung von Fundingmitteln und Vorschlägen dazu, wie sich ein solches System auf der Blockchain verwalten lässt.
Wie lief die Zusammenarbeit mit Flarity?
(Johannes, Kian)
Innerhalb des Developer Teams war die Zusammenarbeit mit Kurt sehr intensiv. Kurt hat sich mit uns zu wöchentlichen Coding-Sessions getroffen. In diesen Sessions wurden nicht nur Probleme gelöst, sondern auch fachliche Fragen beantwortet und ein tiefer Einblick in die Entwicklung einer One-Page-Application gegeben, welche von Beginn an aufgebaut wurde. Ebenfalls stand Kurt als Ansprechpartner, jederzeit bereit für kleinere Gespräche die sich um das Thema „Blockchain-Entwicklung“ handelten.
(Jannis)
Die Zusammenarbeit mit Flarity war sehr angenehm. Alle Mitarbeiter, mit denen ich Kontakte hatte, sind sehr sympathisch, kompetent und hilfsbereit. Es war nicht ganz leicht, passende Termine für Meetings zu finden, aber auch das führte nie zu größeren Problemen und sorgte am Ende trotzdem immer für gute Ergebnisse.
Team Kommunikation
(Agilan, Florian, Julian)
Was habt ihr in dem Projekt gelernt?
Flarity hat uns gezeigt, dass Flexibilität höchste Priorität in einem Start-Up Projekt hat. Dazu gehört einerseits seine Tools stets vorbereitet und abrufbereit zu haben, aber auch die Fähigkeit sich möglichst schnell und gut in neue Themen einarbeiten zu können. So war es uns möglich in kürzester Zeit und selbstorganisiert für Flarity Mockups mit Adobe Xd, Webseiten mit Webflow und Videos mit Premiere Pro zu erstellen.
Wie sehen eure Ergebnisse aus?
Die Erstellung eines Videos und auch das Anlegen einer neuen Flarity-Seite waren unsere Hauptaufgaben während des ganzen Projekts. Das Ziel war die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Hannover und Flarity darzustellen. Mittels des Videos konnten wir unterschiedliche Impressionen im Hinblick auf die Projektarbeit in den einzelnen Themenbereichen auffangen. Hier geht’s zum Video. Ergänzend haben wir zudem die Kollaboration auf einer eigenen Unterseite von Flarity.io abgebildet. Hier geht’s zur Flarity-Homepage.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Flarity?
Die Kommunikation lief in erster Linie digital, über Slack und mit regelmäßigen Meetings via Zoom. Unser Ansprechpartner Tomasz war uns ein guter Mentor, der uns gleich zu Beginn direkt mit ins Boot geholt hat und uns die Strukturierung für den Website-Relaunch überlassen hat. Unser Entwurf wurde mit positivem Feedback angenommen und gemeinsam wurden die nächsten Arbeitsschritte geplant, bei denen wir selbst entscheiden konnten, welche Aufgaben wir speziell bearbeiten wollen, bzw. in welche Themen wir uns intensiver einarbeiten wollten.
Kontakt:
https://flarity.io
https://im.f3.hs-hannover.de/studium/personen/prof-dr-soenke-lieberam-schmidt/